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Warehouse Performance: Verkürzte Kommissionierwege mit einer optimierten Bestandsreservierung (Teil 2/4).

Erinnern Sie sich noch? In unserem letzten Beitrag »Warehouse Performance: Potenziale im Lager entdecken und voll ausschöpfen (Teil 1/4).« haben wir Ihnen einen Überblick über die Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung im Lager gegeben. Nun gehen wir auf die einzelnen Phasen ein und starten mit der Optimierung der Bestandsreservierung.

Ob eine Optimierung der Bestandsreservierung sinnvoll ist, hängt von der aktuellen Einlagerungsstrategie ab. In der Regel ergibt sich ein Optimierungspotenzial nur, wenn die Artikel in ihrem Warenbestand an mehreren Stellen im Lager –mitunter auch in verschiedenen Gassen – lagern. Diese vielen Reservierungsmöglichkeiten einzelner Auftragspositionen sind einer der häufigsten Gründe für zu lange Kommissionierwege und -zeiten der Mitarbeiter. Das Ziel ist, aus den verschiedenen verfügbaren Möglichkeiten strategisch sinnvolle Kombinationen zu bilden, um bezogen auf einen Auftrag die Laufwege so gering wie möglich zu halten.

Mit Blick auf den Einsatz einer Einlagerungsstrategie, bei der der Warenbestand eines Artikels an nur einer Stelle gelagert wird, gibt es zunächst keine Alternative für eine optimierte Bestandsreservierung. Das bedeutet aber keineswegs, dass nicht auch in diesem Fall Optimierungsmaßnahmen umgesetzt werden können. Beispielsweise durch intelligente Umlagerungsprozesse im Zuge der »Warehouse Healing®«-Strategie, auf die wir im 4. Teil näher eingehen.

Lassen Sie uns die Optimierung der Bestandsreservierung an einem Praxisbeispiel verdeutlichen.

Abb. 1: Ursprungszustand - Bestandsreservierung

Die farbigen Markierungen zeigen die einzelnen Lagerplätze der zu kommissionierenden Waren. Sofort wird deutlich, dass die reservierten Artikel in verschiedenen Gassen lagern und weit auseinanderliegen. Dies führt zu langen Laufwegen für die Mitarbeiter während des Kommissionierrundgangs. Unter der zuvor genannten Voraussetzung, dass sich die Artikel an mehreren Stellen im Lager befinden, kann dieser Prozess wesentlich smarter gelöst werden.

Wie funktioniert die Lösung in der Praxis? Zuerst richtet sich die Optimierung der Bestandsreservierung nach der Typologie und dem Layout der Kommissionierbereiche im Lager. Auf dieser Grundlage sind auch die einzelnen Prüfungssequenzen auf die Anforderungen und Begebenheiten bereichsweise zu konfigurieren. Das Hauptziel der Bestandsreservierung innerhalb eines Auftrages ist, bezogen auf die zu reservierenden Bestände, die Laufwege zu minimieren. Konkret bedeutet das: Es wird geprüft, an welcher Stelle im Lager die einzelnen Positionen möglichst nah beieinander reserviert werden können, um eine dichte Kommissionierung des Auftrags zu erreichen. Infolge der Bestandsreservierung bleibt der Bestand zwar physisch am Lager, ist aber nicht mehr frei verfügbar.

Abb. 2. Anwendung der optimierten Bestandsreservierungsstrategie

In Abbildung 2 sehen Sie den Unterschied: Für einen Auftrag wurden alle Artikel in einer Gasse reserviert, wodurch die Kommissionierwege und -zeiten in einem Rundlauf minimiert wurden.

Diese Maßnahme steigert die Effizienz beim Kommissionieren der Aufträge und ist zugleich ein erster Schritt, um die intralogistischen Prozesse im Lager insgesamt zu optimieren.

Als Kenner der Materie werden Sie jetzt einwerfen: Aber was ist mit den anderen wichtigen Reservierungsparametern wie First In First Out (FIFO), Chargennummern oder Restlaufzeiten? Da haben Sie Recht, diese werden innerhalb der Kommissionierwegereduzierung trotzdem oder zumindest in einem gewissen Rahmen weiterhin berücksichtigt.

Im 3. Teil von Warehouse Performance beschäftigen wir uns mit der Optimierung der Batch-Planung und den ersten Schritten hin zu einem intelligenten Lager.

Sie möchten mehr über die einzelnen Möglichkeiten zur Optimierung Ihrer Performance im Lager erfahren? Kontaktieren Sie uns gerne.

Nehmen Sie Kontakt mit uns auf und sprechen Sie mit einem unserer Experten zum Thema.

Redaktion
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