Das Projekt
S&P übernahm neben der Planung und Realisierung der erforderlichen Software auch die Beschaffung und Installation der benötigten Hardware. Die Anforderungen zur Verwaltung und Steuerung der Lagerbereiche am alten und neuen Standort sowie mehrerer externer Lager wurden zum größten Teil durch die Standardmodule SuPCIS-L abgedeckt. Die Lagerverwaltungssoftware wurde aufgrund branchenspezifischer Anforderungen um einige Funktionen ergänzt. SuPCIS-L wurde eng an das bestehende Navision Host-System gekoppelt. In einer weiteren Projektphase wurde Navision durch SQL-Business abgelöst.
Materialfluss- und bestandstechnisch werden folgende ablauforganisatorischen Systeme verwaltet:
- Bestellabgleich
- Wareneingang
- Einlagervorbereitung
- automatisches Kleinteilelager als Kommissionier- und Reservebereich
- per MDE bediente Kommissionierlager
- Bereitstellbereiche
Das komplette operative Lagerwesen vom Wareneingang und der beleglosen Kommissionierung bis hin zum Versand werden hierbei mit etwa 50 mobilen Datenfunkterminals in Client/Server-Technologie abgewickelt. Die Nachschübe aus den Nachschubplätzen in die Kommissionierfächer werden automatisch und bedarfsorientiert nach Unterschreitung von Mindestbestandsgrenzen ausgelöst. Durch die Nutzung von Barcode und Datenfunk wird die Bestandsgenauigkeit erhöht und damit der Servicegrad in der Auslieferung noch weiter gesteigert. Der Waren- und Informationsfluss vom Wareneingang bis zum Warenausgang inkl. der Umlagerungen wird beschleunigt. Ferner wird durch das neue System die gewünschte Transparenz der täglichen Abläufe gewährleistet.
Durch den Einsatz neuer Lagertechnik werden insbesondere die umsatzstarken Artikel konzentriert gelagert. Der Kommissionierer wird am neu gebauten automatischen Tablarlager, geliefert von der Firma Beewen, am Bildschirmarbeitsplatz über die Menüs des Lagerverwaltungssystems SuPCIS-L geführt. Kommissionierfehler sind so gut wie ausgeschlossen. Durch das Prinzip Ware-zum-Mann und die optimierte Gestaltung der Tablarbelegung, werden die Wege und damit auch die Kommissionierzeiten pro Pick drastisch reduziert. Dies ermöglicht trotz aufwendiger Zählarbeiten an Spitzentagen deutlich über 25.000 Picks. Neben der Distribution von Kundenaufträgen werden auch die Produktion sowie externe Dienstleister mit Rohware versorgt. Wobei auch diese Bestände im LVS geführt werden.
DV-technisch ist der Lagerverwaltungsrechner in folgende Hierarchie eingebettet:
- Unternehmens- und Betriebsleitebene: SQL-Business
- Systemsteuerungsebene: Lagerverwaltungsrechner mit SuPCIS-L
- Anlagen- und Prozessebene: eine unterlagerte Siemens Steuerung zur Steuerung des automatischen Kleinteilelagers von Beewen.
Die Anwendungssoftware
- Avisierung der Bestellungen vom Host
- Einlagervorbereitung mit Umpacken
- Transportvorgabe für das AKL
- Transportvorgabe per MDE
- Lagerplatzermittlung für Festplatzlagerung im Kommissionierlager und chaotische Lagerung im Reservebereich
- Bestandsführung nach Sachnummer, Gebinde, Charge, Eigentumsverhältnis, QP-Zustand, Herkunft
- Übermittlung von Lieferscheindaten vom Host
- manuelle und nach Strategien ablaufende automatische Bestandsreservierung
- wegeoptimierte Kommissionierung per MDE
- Bypassbehandlung
- permanente Inventur
- Betriebsführungsfunktionen
- umfangreiches Informationssystem
Datenfunkmodule
- bearbeiten Wareneingang
- Ladeeinheit bilden
- einlagern Ladeeinheit (LE)
- Kommissionierung
- Nachschub
- Inventur
Die Hardware
Als Lagerverwaltungsrechner kommt ein Unix-Server der IBM pSeries zum Einsatz. Über das TCP/IP-Netzwerk sind ca. 30 stationäre und 50 mobile Arbeitsplätze angeschlossen. Die Host-Verbindung ist über TCP/IP als Filetransfer realisiert. Die Verbindung zur unterlagerten Steuerung ist ebenfalls eine Netzwerklösung per TCP/IP.
Die mobilen Datenfunkterminals PPT8846, SPT1846 und PDT8146 mit integrierten Barcodescannern sowie Notebooks für die mobile Wareneingangserfassung sind über das Wireless-LAN Spectrum24 von Symbol.
Über Rayher Hobby
Wer erinnert sich nicht an die Holz- und Glasperlenketten, die Anfang der 60er-Jahre mit dem Beginn der Hippie-Bewegung Furore machten? Der damals 21-jährige Wolfgang Rayher wagte mit diesem Trend den Schritt in die Selbständigkeit und legte 1961 in Marbach am Neckar die Wurzeln seines Unternehmens. Mit sicherem Gefühl für Trends, mit Weitblick und nicht zuletzt durch Risikobereitschaft führte der Firmenchef das Unternehmen in den letzten Jahrzehnten zu einer Marktführerposition in der europäischen Hobby- und Bastelbranche.
Vom heutigen Standort im baden-Württembergischen Laupheim aus werden europaweit mehr als 5.000 Bastelfachhändler mit Rayher Hobby Produkten beliefert. Auf dem 12.000 m² großen Firmengelände sorgt ein Team von rund 200 Mitarbeitern für eine persönliche und flexible Kundenbetreuung. In der Firmenphilosophie nimmt dabei die enge Partnerschaft zum Fachhandel einen großen Stellenwert ein.